Kletterpflanzen an Glitzerfassaden

Ob Gärten auf Dächern, Bäume auf Balkonen oder Pflanzen an Fassaden – manche Hochhäuser wirken wie horizontale Großstadtdschungel. Singapurs Architektur ist nicht nur innovativ, sondern auch zunehmend grün.

Grünblaue Großstadtvisionen

Ohne Dr. Cheong Koon Hean sähe Singapurs Stadtbild anders aus - wie keine zweite hat die renommierte Stadtplanerin die Entwicklung der Metropole geprägt. Lange Zeit war sie CEO der “Urban Redevelopment Authority” (URA) und zehn Jahre Chefin des „Housing and Development Board“ (HDB).

Für sie hat Singapurs Zukunft zwei Farben: grün und blau. „Innovatives Design kann dieses Gefühl der Enge mindern, indem es mit "grünen" und "blauen" Elementen die Illusion von Raum schafft“, sagte sie in einem Interview mit National Geographic.

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In einer dichtbesiedelten Metropole, die kaum wachsen kann, zeigt sich dies an allen Ecken und Enden. Wo freier Platz ist, werden Teiche, Kanäle und Grünanlagen angelegt. Und wo kein Platz ist, einfach auf das Gebäude gesetzt. Das ist sogar Gesetz: Verloren gegangene Grünflächen müssen ersetzt werden – und sei es vertikal oder auf dem Dach.

Wolkenkratzer im Dschungelgrün

„Atmende Architektur“ nennt das Architekturbüro WOHA seine Gebäude, die zuweilen hängenden Gärten gleichen. Wie etwa das „Oasia Hotel Downtown” inmitten des dichtbebauten Central Business District, dessen rote Fassade von Kletterpflanzen und Reben erobert wurde.

Bäume wachsen von zehngeschossigen Frischluftgärten, als hätte sich ein Stück Urwald dorthin verirrt. 

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Noch grüner zeigt sich das weltbekannte „Parkroyal on Pickering“, ein Hotel am Rande der Chinatown, wo gleich 1,5 ha der Außenfassade bepflanzt sind. Mit der „Tengah Forest Town“ entsteht tief in Singapurs Westen seit geraumer Zeit sogar ein eigenes grünes Stadtviertel.
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Spinat vom Hochhausdach

Warum muss das Dach eines Parkhauses oder einer Shoppingmall hässlich grau bleiben, wenn heimisches Gemüse so rar ist? Das hat sich auch die 2018 etablierte Singapore Food Agency (SFA) gedacht und fördert „Home Farming“, wo immer es möglich ist.

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Ihr Ziel: Bis 2030 sollen 30 % des Gemüses aus Singapur kommen. Derzeit sind es 10 %. Und so sprießen von vielen Dächern Kräuter, Gemüse und Salate. Das passt auch optisch: Grün ist allemal schöner als grau.
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